Gabsheim wurde erstmals 767 urkundlich erwähnt.
77o - Caisbotesheim
772 - Cheisbotesheim
775 - Gesbotesheim
1335 und die folgenden Jahrhunderte Geispitzheim genannt. Letzteres war die offizielle Bezeichnung bis zum 18. Jahrhundert. Im Volksmund hieß es im 17. Jhdt. Gauspitzheim und im 18. Jhdt. Gabsheim
Die Ersterwähnung von Gabsheim findet sich im sogenannten Codex Laureshamensis (Lorscher Codex).
Der erste Beleg findet sich innerhalb einer Schenkungsurkunde aus der Regierungszeit König Pippins, wobei der Abschreiber im Datum offensichtlich einen Fehler gemacht hat, denn er gibt das 5. Jahr der Regierung Pippins an, was dem Jahr 757 entspräche, aber da war das Kloster Lorsch noch gar nicht gegründet. Die Gründung des Klosters Lorsch erfolgte erst im Jahr 764. Tatsächlich muss es sich also um das 15. Jahr, also um das Jahr 767 handeln.
Der Franke Gaisbot hat, als die Franken sich unsere Gegend unterwarfen, sich mit seiner Sippe hier niedergelassen und seitdem fuhrt diese Siedlung den Namen Geisbotesheim, also ungefähr seit dem Jahre 5oo. Gabsheim liegt in der Mitte Rheinhessens, einer der frucht barsten Gegenden Deutschlands.
Reich und wechselvoll ist die Geschichte unserer Heimat. Rheinhessen ist uraltes Kulturland. Koflers archäologische Karte von Hessen zeigt hier die Spuren dichter Besiedlung seit der Stein und Bronzezeit. Also seit 2000 vor Christi Geburt bewohnen Menschen unser Rheinhessischer Hügelland. Waffen und Werkzeuge der Steinzeit waren aus Stein, Holz oder Tierknochen. Solche Steinwerkzeuge, ”Steinäxte”, ”Pflugschar” aus Taunusschiefer, wurden auch hier beim Schanzenberg gefunden und in das Museum nach Mainz gebracht.
Die ersten historisch sicher nachweisbaren Bewohner der hiesigen Gegend waren die Kelten, die etwa um das Jahr 4oo vor Chr. sich hier niederließen. Sie wurden nach Westen verdrängt durch die Vangionen, die schon vor der Ankunft des Caesar, von dem rechten Rheinufer kommend, sich hier ansässig machten.
Im Jahre 38 vor Chr. pflanzten die Römer unter ihrem Feldherrn Agrippa in Mainz zum ersten Mal ihre Feldzeichen auf und errichteten daselbst ein ständiges Lager. Die Vangionen kamen damit unter die Herrschaft der Römer und blieben es, solange letztere die Herren des linken Rheinufers waren.
Im Jahre 4o2 zog der römische Feldherr Stilicho die Truppen, die in den rheinischen Grenzfestungen lagen, von da zurück, um Italien und Rom gegen Alarich, den König der Westgoten, zu verteidigen
Damit waren die Römer endgültig vom Rhein verschwunden. Zahlreiche Funde von Steindenkmälern, Waffen und Münzen, wie sie noch fortwährend aus rheinhessischem Boden zu Tage gefördert werden, beweisen, daß sich die römischen Eroberer auf lange Zeit hier häuslich eingerichtet hatten.
In der Gabsheimer Gemarkung sind an verschiedenen Stellen derartige römische Altertümer aufgedeckt worden. Im Mainzer Museum befinden sich aus Gabsheim: Römische Gräber, Urnen und Münzen. Im Museum zu Uorms römische Gefäße. Im Museum Darmstadt römische Gefäße und Bronzefibeln.
Vom Jahre 496 ab ist unsere Gegend fränkisches Gebiet. Die im Lande verbliebenen Völkerreste der Alemanen und Vangionen wurden von den fränkischen Eroberern allmählich aufgesogen. Andere Völkereinwanderungen fanden nach Ansiedelung der Franken nicht mehr statt und so bilden diese zweifellos den Stamm des rheinhessischen Volkes. Die Rheinhessen sind also Rheinfranken.
|